Sozialismus

Gleichheit, Solidarität, Gerechtigkeit?

Sozialismus

Der Sozialismus ist ein Gesellschaftsmodell, das auf Gemeineigentum und Gemeinwirtschaft beruht. Er hielt infolge der Industrialisierung als Gegenmodell zum Kapitalismus Einzug. Zunächst nur in den Köpfen, beginnend mit der russischen Oktoberrevolution 1917 auch real, als Staatsform. Überall auf der Welt erhob sich die Arbeiterklasse, meist in Revolutionen – bis sich auf dem Höhepunkt im 20. Jhd. Sozialismus und Kapitalismus gleichauf gegenüberstanden. Die Menschen erhofften sich durch den gesellschaftlichen und staatlichen Besitz der Produktionsmittel vor allem eine gerechtere Verteilung der Waren und Güter auf alle Mitglieder der Gemeinschaft. Auf israelischem Boden wurde ein sozialwirtschaftliches System viele Jahre erfolgreich praktiziert: der Kibbutz – die hebräische Bezeichnung für eine kollektive Siedlung. Der Kibbutz ist ein einzigartiges ländliches Gemeinwesen, das auf den Prinzipien gegenseitiger Hilfe und sozialer Gerechtigkeit beruht. Damit sollte das seit Jahrhunderten vernachlässigte Land in Israel urbar gemacht werden, um gleichzeitig blühende Gemeinschaften aufzubauen und den Mitgliedern eine soziale Absicherung zu gewährleisten, indem Menschen Arbeit und Besitz teilen. Ursprünglich war die Landwirtschaft der Hauptwirtschaftszweig der Kibbutzim, doch heute ist auch der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Doch in den Ländern, wo sich der Sozialismus verbreitet hatte, erwies er sich als ökonomisch ineffizient und führte letztlich zur Einschränkung der menschlichen Grundrechte sowie zur Verletzung der Rechtsstaatlichkeit.