Wüsten und Halbwüsten bedecken rund ein Drittel der gesamten Landfläche unsere Erde. Ein riesiges Gebiet unseres Planeten wird demnach als Trockengebiet bezeichnet. Aber was genau sind Trockengebiete und sind diese überall gleich? Im Allgemeinen bezeichnet man als Trockengebiet Landschaften, in denen nur sehr wenige, hochspezialisierte Pflanzen oder überhaupt keine Pflanzen wegen hoher Trockenheit existieren können. Deshalb gehören auch Kältewüsten dazu. Wasser ist hier zwar vorhanden, durch die Kälte jedoch gefroren und damit für die Pflanzen nicht verfügbar. Zusätzlich ist die Vegetationslosigkeit bedingt durch den Mangel an Wärme. Zur Kältewüste gehören u.a. die Randgebiete der Polarregionen Arktis und die Antarktis, aber auch die alpinen Kältewüsten der Hochgebirge. Ganz anders sieht das bei den Trockenwüsten aus. In Trockenwüsten sind hauptsächlich geringer Niederschlag und die hohe Verdunstungsrate verantwortlich für das Fehlen einer flächigen Pflanzendecke. Die meisten Trockenwüsten ziehen sich rings um den Globus in zwei breiten Trockengürteln nördlich und südlich des Äquators. Verantwortlich dafür, dass sich in vielen Regionen nahe der beiden Wendekreise kaum Niederschlag bildet, ist die Luftzirkulation zwischen Äquator und den Wendekreisen. Durch den hohen Sonnenstand im Bereich des Äquators steigt warme, feuchte Luft auf und kühlt sich mit zunehmender Höhe ab. Kalte Luft kann nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen. Die in der Luft schwebenden Wassertröpfchen ballen sich mit anderen zusammen und werden zu schwer; sie fallen als Regen unmittelbar beidseits des Äquators herunter. Diese nahen Zonen nördlich und südlich des Äquators sind die Klimazonen der Tropen mit einem warmen und feuchten Klima. Die abgeregneten Luftmassen bewegen sich weiter nord- bzw. südwärts zu den Wendekreisen und sinken hier ab. Absteigende Luft erwärmt sich und die relative Luftfeuchte nimmt ab. Es kommt zur Bewölkungsauflösung und ausbleibenden Niederschlag. Die Luft fließt als Passatwind wieder zurück in das Äquatorgebiet. Durch die geringen Niederschläge und die hohe Verdunstungsrate aufgrund der starken Sonneneinstrahlung sowie der fast ständig wehenden Winde führt dies zur Austrocknung und damit zur Wüstenbildung im Bereich der Wendekreise. Diese Wüsten bezeichnet man auch als Wendekreiswüsten. Wüsten in unmittelbarer Nähe zum Meer sind sogenannte Küstenwüsten. Sie entstehen direkt in Ozeannähe durch kühle Meeresströme. Das küstennahe Kaltwasser führt zu einer Abkühlung der Luft über dem Meer. Die relativ kalte Luft kann nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Entgegengesetzt strömende wärmere Luftschichten über der Landfläche, verhindern dass die kalte und schwerere Luftschicht aufsteigen kann und sich Wolken bilden. So entstehen trotz der Nähe zum Meer Wüsten.